Geschichte der Stadt Pollnow

6.)  Nach 1945 bis heute

1947: fast alle Deutschen haben Pollnow verlassen.

Seit 1945/46: Polnische Familien aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten, aus Zentral- und Südpolen sowie ukrainische Familien aus Ostpolen siedeln in der Gegend von Pollnow.

1946: Benedictio des Kreuzes auf dem Heiligen Berg. Am östlichen Abhang des Berges hatte man ein etwa 3 m hohes hölzernes Kreuz errichtet. Seit den 70er Jahren finden regelmäßige Prozessionen zum Heiligen. Berg statt.

1964: Errichtung einer neuen Ziegelei an der Chaussee nach Rotzog, die heute starke Schäden aufweist.

1970 wird hinter dem Gartenrestaurant Kosanke eine Schlachterei erbaut, die 1994 renoviert wurde.

1972: Erbauung des sog. "Handelspavillons" in der Schloßstraße, der ersten Kaufhalle nach dem Kriege. Das Gebäude steht ungefähr an der Stelle, wo sich einst das Schloß befand.

1973/74: Für Deutsche, aus Pollnow gebürtig, ist es erstmals möglich, mit dem Auto ihre Heimat zu besuchen.

1974: An der Straße nach Rotzog wird eine Vorstadtsiedlung erbaut.

1975: Erstes Hochhaus in Pollnow in der Langen Straße.

1976: Bau einer neuen Schule für Kinder der Jahrgangsstufe 5 bis 8 (zwischen 10 und 15 Jahren alt). Die Grundschule befindet sich heute in den Räumen des ehemaligen Amtsgerichts in der Bahnhofstraße .

1978: Errichtung dreier Wohnblocks in Marienhütte.

1981: Erstes Privathaus nach dem Kriege in Pollnow in der Rummelsburger Straße gegenüber Rosenow. Errichtung von Wohnblocks in der Langen Straße.

1982 wird das neue Ambulatorium (Poliklinik) in der Bublitzer Straße neben dem alten Krankenhaus erbaut. Dort arbeiten ein Zehnarzt und mehrere Ärzte.

1990 werden in Polen selbstverwaltende Kommunen gegründet. Auch die Einwohner von Pollnow wählen ihre Vertreter für die Selbstverwaltung (21 Ratsmitglieder in P.). Der frühere Staatsbesitz wird von den Selbstverwaltungen übernommen.

1991: Nach der Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze als polnische Westgrenze durch Deutschland steigt die Bautätigkeit im Raum Pollnow sprunghaft an. Rezession und wirtschaftliche Krise verhindern allerdings schon bald darauf eine Fertigstellung vieler Gebäude. Im gleichen Jahr wird die Vorstadtsiedlung in der Nähe der Tierfarm Tannenwalde gebaut, dort wohnen heute vor allem Waldarbeiter. Errichtung einer Kläranlage an der Grabow in der Nähe von Pirks Mühle.

1993: Nach dem Abzug der letzten Russen aus Polen kann man sich wieder überall frei bewegen. Auch in Pollnow selbst gibt es jetzt keine Einschränkungen mehr. Die Gemeinde zeigt erstmals Interesse an einem Kontakt mit den ehemaligen deutschen Bewohnern. Erbauung einer weitren Siedlung an der Schlawer Chaussee.

1994: Einweihung eines Gedenksteines auf dem Pollnower Friedhof, den in Pollnow und fern der Heimat Verstorbenen gewidmet.

1996: Die Gemeinde Pollnow baut aus noch vorhandenen Steinresten das alte Kriegerdenkmal von 1922 wieder auf. Im Juni Einweihung des Kriegerdenkmals, auf dem eine originalgetreue neu gegossene Tafel mit dem Namen der Gefallenen des 1. WK angebracht wird und eine weitere Tafel zum Gedenken an verstorbene polnische Kriegsteilnehmer des 2. WK. durch den Ortsgeistlichen, durch den evang. Pastor H. G. Meinhof, dessen Vater 1945 im Oktober die letzte Konfirmation in der Pollnower Kirche vorgenommen hatte und durch den in Pollnow geborenen kathol. Pfarrer Erwin Wenta, weiterhin durch den Vorsitzenden des Pollnower Magistrats und durch den poln. Bürgermeister. In der Kirche wird das historische mit Hilfe von Spenden ehemaliger Pollnower Bewohner restaurierte Wrangelwappen geweiht. Mit Mitteln des BMI, des Heimatkreises Schlawe und der Heimatgruppe Pollnow werden das Vorkriegs-Altarbild (Jesus mit Dornenkrone in rotem Gewand) und die historische Orgel restauriert.

1997: Im Frühjahr Stimmung der restaurierten Orgel (Marke Völkner-Dünnow) in der Stadtkirche. Im Sommer (Wieder-) Anbringen der mit Spendengeldern der ehemaligen Pollnower/-innen hergestellten historischen Quelleinfassung oberhalb des Pollnower Badesees durch den Künstler und ehemaligen Pollnower Kurt Glienke selbst, der den Fabeltierkopf nach alten Fotografien neu modellierte und in einer Gießerei neu gießen ließ. Die poln. Stadtverwaltung genehmigte das Vorhaben.

1998: Im Juni Einweihung der restaurierten Orgel, verbunden mit einem ökumenischen zweisprachigen Gottesdienst und einem Orgelkonzert (Organist: Prof. Narloch, Köslin, Solistin Mechthild Wenzel, Enkelin des Pollnower Pastors Wenzel).
Partnerschaft zwischen der Schule für Erziehungshilfe in Detmold (Schulleiter Eckhard Witt) und der Sonderschule für Erziehungshilfe Pollnow-Silberhof (Schulleiter Jozef Wilk).
Juni: Günther Oswald (geb. in Pollnow) erhält Verdienstmedaille durch den Pollnower Bürgermeister und Stadtratsvorsitzenden für seine mehrjährige caritative Tätigkeit für die Pollnower Waisenkinder. September: Kommunalwahl in Polen. In Pollnow wird ein neuer Magistrat gewählt. Neuer Bürgermeister ist Grzegorz Lipski.

1999: Am 1. Januar treten die neuen Kreisgrenzen und Wojewodschaftsgrenzen in Polen  in Kraft. Pollnow gehört nun zum Kreis Köslin. Der historische Kreis Schlawe wird um den südlichen Anteil, d.h. um die Gemeinde Pollnow verkleinert. Die Wojewodschaft Köslin wird aufgelöst. Die Gemeinde Pollnow gehört nun zur großen Wojewodschaft Stettin. Unmittelbar östlich von Groß Reetz beginnt die Wojewodschaft Danzig, denn auch die Wojewodschaft Stolp wird aufgelöst.

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Letztes update: 6.12.2000