Geschichte der Stadt Pollnow:

1.) Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts:

In der Bronzezeit (um 1200-900 v. Chr.) breitete sich ein Volk, das die Megalithkultur aus Skandinavien nach Pommern mitbrachte, über den gesamten pommerschen Höhenrücken aus. Pollnow war zu diesem Zeitpunkt bereits von Menschen besiedelt.

Mit der Eisenzeit (um 750 v. Chr.) kamen Rugier und Lemovier in einer neuen Siedlungswelle über die Ostsee. Die Namen sind uns überliefert durch die Handelsbeziehungen (Bernsteinhandel) mit dem Römischen Reich.

Bei der "Völkerwanderung" um 600-700 n. Chr. verlassen die germanischen Stämme, durch wirtschaftliche Not veranlaßt, ihr Siedlungsgebiet. Verschiedene ostseeslavische Stämme dringen in den von den Germanen aufgegebenen Raum (auch um Pollnow) ein. Seit dem 8. Jahrhundert siedelten vom Odertal bis zur unteren Weichsel die Pomoranen.

Der Ortsname Pollnow ist  wendischen Ursprungs. Man deutet ihn heute gewöhnlich als "Feldort" im Gegensatz zu den wendischen Siedlungen auf den umgebenden Höhen. Im Volksmund wird Pollnow ja heute auch noch "Die Stadt zwischen den Bergen" genannt. Der Ort lag strategisch günstig an einem passierbaren Übergang über die Grabow.

Etwa Ende des 10. Jh. unterstand der Raum Pollnow als Lehnshoheit dem polnischen König Boleslaw I
(Chobry).  In dieser Zeit (10.-12. Jh.) haben Dänen, Polen und Deutsche um den Besitz Pommerns gerungen.

Das Land Pollnow war ursprünglich ein Teil des Landes Schlawe und lag an der Westgrenze des slawischen Herzogthums (Ost-)Pommern oder Pommerellen. Das Herzogtum Pommerellen reichte damals von der Weichsel im Osten bis zum Gollen im Westen. Es wurde von 1266-1295 von Mestwin II. regiert.

Um 1250 dürfte mit der Christianisierung der Pomoranen im Pollnower Raum auf dem südlich der Stadt gelegenen 156 m hohen "Heiligen Berg" eine Kapelle oder kleine Kirche erbaut worden sein, in der sich ein wundertätiges Gnadenbild der Mutter Gottes befand. Mönche haben den im Grabowtal Ansässigen die christliche Lehre vermittelt und die vormals bestehende heidnische Opferstätte zerstört. Nicht viel später wurde eine feste Kirche und ein Kloster erbaut, welches etwa 200 Jahre lang stand und erst nach der Reformation seine Bedeutung verlor. Noch bis in die 30er und 40er Jahre des 16. Jh. war die Kirche Wallfahrtsort mit überregionaler Bedeutung. Nach Kohlhoff zeigte die Wallfahrtskapelle bei Pollnow den gleichen Grundriß wie die Kapelle auf dem Gollen (diese wurde 1989 wieder errichtet und durch Papst Johannes Paul II. eingeweiht).

Als in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts das Gebiet an der Grabow besetzt und besiedelt wurde, fand man am Ufer der vermoorten Grabow die Wendensiedlung Pollnow vor. Die Wenden blieben in ihren Hütten wohnen und gingen wie bisher ihrer gewohnten Beschäftigung als Fischer, Imker, Viehzüchter, Hopfenanbauer oder Tagelöhner nach. Der Wohnplatz der Wenden an der Grabow wurde von den Deutschen "Schidlitz" genannt. Dieser Name blieb noch bis vor dem 1. Weltkrieg erhalten (Velliner Straße). Die Schidlitz bildete eine eigene Gemeinde mit eigenem Schulzen, die dem Burggericht unterstand und nichts mit der Stadtgerichtsbarkeit, der die Deutschen unterstanden, zu tun hatte. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Schidlitzer im deutschen Volkstum aufgegangen.

Im Jahre 1295 nach dem Tode des letzten hinterpommerschen Herzogs Mestwin II., gelangten Schloß und Stadt Pollnow nebst dazugehörigem Lande und Adel an Herzog Bogislaw X. von Polen. Dieser unterstellte Pollnow seinem Statthalter Graf Peter Schwenz (Svenzo) von Neuenburg und Tuchel als Lehen.


Weitere Geschichte Pollnows:


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